Foto: FLUXANA GmbH & Co. KG
Die RFA wird unter anderem in der Baustoffindustrie eingesetzt, um die Zusammensetzung von Zement beispielsweise im Rahmen der Qualitätskontrolle zu bestimmen. Um sie per RFA analysieren zu können, wird die Materialprobe in einem Ofen in Glas „umgewandelt“. Das Problem solcher Schmelzaufschlüsse: Das Entweichen einzelner Elemente beim Schmelzvorgang kann zu Messungenauigkeiten führen. Eine weitere Fehlerquelle liegt im Abgießen der Glasschmelze von Hand.

Und genau hier setzte die Idee von FLUXANA-Gründer und -Geschäftsführer Dr. Rainer Schramm an. „Wir wollten neue Geräte zur automatischen Herstellung von Schmelzaufschlüssen sowie verbesserte Verfahren entwickeln und suchten einen Partner, der uns dabei unterstützt“, beschreibt er die Intention, mit der er damals an die Hochschule herangetreten war.

„Projekte wie diese sind mit großem finanziellen Risiko verbunden. Ohne die ZIM-Förderung hätten wir die notwendige Grundlagenforschung in dieser Form nicht leisten können. Das bedeutet, wir hätten jetzt weder unseren international patentierten Schmelzofen noch den daraus resultierenden weltweiten Wettbewerbsvorsprung.“

—Dr. Rainer Schramm, Geschäftsführer der FLUXANA GmbH & Co. KG, Bedburg-Hau

Dort stieß er gleich auf Begeisterung und Prof. Dr. Marie-Louise Klotz sagte sofort zu und arbeitete gemeinsam mit ihrem Team, Dr. Myint Myint Sein, Dr. Jun Xu, David Staschko und Prof. Dr. Alfred Golloch, vier Jahre lang Hand in Hand mit den Spezialisten aus Bedburg-Hau. Dank der Forschungsergebnisse konnte FLUXANA schließlich den Schmelzofen mit Autosampler für die automatische Beschickung und Probenentnahme bauen. Dr. Rainer Schramm: „Diese Technik und die entwickelten Quarztiegel, die anstelle der herkömmlichen Platin-Gold-Tiegel verwendet werden, ermöglichen es uns, neue Anwendungsgebiete innerhalb der RFA zu erschließen.“ Die Quarztiegel haben FLUXANA und die Hochschule gemeinsam zum Patent angemeldet.

„Es war eine große Freude, mit FLUXANA zusammenzuarbeiten. Nicht nur aus fachlicher Sicht sind Projekte wie diese für uns als Hochschule wichtig. Denn so können wir Drittmittel generieren, um beispielsweise Labore auszustatten oder Mitarbeiter einzustellen – Voraussetzungen, um unsere Forschungskompetenz weiter ausbauen zu können.“

Prof. Dr. Marie-Louise Klotz, Wissenschaftliche Projektleiterin, Hochschule Rhein-Waal, Fakultät Technologie und Bionik, Kleve

Förderung

Die insgesamt vierjährige Zusammenarbeit zwischen FLUXANA und der Fakultät Technologie und Bionik an der Hochschule Rhein-Waal wurde im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Zwei ZIM-KOOP-Projekte wurden in den Jahren 2012 bis 2016 durchgeführt.